Zweckmäßigkeit…
Der Grund, statt eines (Vor-)Gartens eine Schotterfläche zu bauen, liegt auf der Hand. Die Fläche soll nicht arbeitsintensiv sein. Wenn die Anlage korekt erfolgt ist, trifft dies auch zu.
Ein häufiger Wunsch ist die Verhinderung von Unkraut auf der Fläche. Wenn Kiesmatten oder ein Vlies richtig eingebaut wurden, kann kein Unkraut von unten durchstoßen. Je größer die Steine allerdings sind, wird es schwieriger, Unkräuter zu entfernen, deren Samen durch die Luft übertragen wurden.
Wenn großblättriges Laub auf die Fläche herabfällt, lässt es sich einfach von der Fläche herunterblasen. Kleine Blätter fallen jedoch meist zwischen den Steinen hindurch und verrotten dann dort.
Durch geringe oder gar keine Bepflanzung fällt kaum Pflegeaufwand an. Je nach persönlichem Geschmack kann man sich durch die Steine gestalterisch verwirklichen. Gerade Figuren sind einfach in die Fläche zu integrieren. Durch die ebene Fläche macht ein solcher Stein- oder Schottergarten meist einen ordentlichen Eindruck.
… auf Kosten des Umweltschutzes
Es gibt im Rahmen des Umweltschutzes einige Argumente, die gegen Schotterflächen sprechen. Häufig wird darauf hingewiesen, dass Steine keinen Nährwert für Bienen haben. Nun hat ein Zierrasen für Bienen ebenfalls keinen Nährwert. Jedoch enthält auch eine Rasenfläche schon mehr Leben.
Das zweite häufig genannte Argument ist, dass eine Steinfläche viel mehr Hitze abgibt. Dies ist nicht pauschal richtig, da es sehr auf die Farbe der Steine ankommt. Auch jede Pflanze gibt je nach Farbe mehr oder weniger Wärme ab.
Die meisten Steine geben allerdings durch ihre Beschaffenheit und dunkle Farbe mehr Hitze ab.
Das Fazit des Gärtners
Gestalterisch ist gegen einen Schottergarten nichts einzuwenden. Dort, wo die Fläche versiegelt wird, kann auch Schotter verbaut werden. Als Spritzschutz an Hauswänden ist Schotter zwingend notwendig.
Durch die Versiegelung durch Bebauung wird es aber immer notwendiger, Steine auf geraden Flächen durch Pflanzen zu ersetzen. Je nach Umgebung ist langfristig eine Bepflanzung durch bodendeckende Pflanzen sogar mit weniger Arbeit verbunden.
Die Kosten für die Gestaltung hängen nicht davon ab, welche Gestaltungsart man wählt, sondern von den zu verbauenden Materialien. Bei beiden Arten gibt es günstige, aber auch teure Produkte.
Maßgeblich ist für den Gärtner letztendlich der Geschmack des Kunden und die gesetzlichen Vorgaben. Letztere verändern sich aktuell durch die öffentliche Diskussion. Städte ändern zum Beispiel Vorgaben bei der Neugestaltung von Flächen. Friedhöfe verbieten verbreitet mit ihren Satzungen entsprechende Gestaltungen. Die Lage sollte daher vor einer Gestaltung geprüft werden.